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Münze.PRAKT. VORBEMERKUNGEN. XVII

Angenehm, aber keineswegs unentbehrlich ist ein englisch
sprechender eingeborener Diener (Boy; hindust. Tschokra oder
Naukra), der die Koffer ein- und auspackt und überwacht, auf
der Eisenbahn Aufgabe und Abholung besorgt, bei Nachtfahrten
das Bett herstellt und im Gasthaus die Zimmerbedienung über-
nimmt
. Im Verkehr mit Gepäckträgern, Kutschern, Waschleuten
und anderm Volk macht er den Dolmetscher und verhilft auch zur
Ersparnis. Anderseits muß man sich darin fügen, daß er von
Händlern ziemlich hohe Prozente erhält, die man bei den Ein-
käufen
mitzuzahlen hat. Als beste Diener gelten die Madrassi.
Selbstverständlich müssen sie die wichtigsten indischen Sprachen
beherrschen. Es gibt sogar einzelne, die etwas deutsch können,
doch verlasse man sich nicht darauf, einen solchen zu erlangen.
Man engagiere den Diener nicht einfach auf Grund der vorgelegten
Zeugnisse (Certificates, hindust. Tschîtîs), die oft gefälscht sind,
sondern bediene sich der Vermittelung des europäischen Hotel-
direktors
oder der Cook’schen Reisebureaus (S. XII; kostenfrei).
Nach dem Engagement nehme man die Zeugnisse an sich und be-
wahre
sie in eigenem Verschluß, um sich vor kontraktbrüchigem
Verlassen des Dieners zu schützen. Die üblichen Preise sind 35-45 R.
monatlich. Für seine Verpflegung sorgt der Diener selbst, nur auf
Dampfbooten ist ihm dafür eine kleine Entschädigung zu zahlen.
Dagegen fallen dem Reisenden die Fahrkosten zur Last, in der
Regel einschl. der Rückreise an den Mietort; die Eisenbahnpreise
III. Klasse sind aber niedrig (vgl. S. XXI). Üblich ist vorweg ein
Geschenk von ca. 10 R. für einen neuen Anzug und beim Besuch
hochgelegener Orte, z. B. Darjiling, die Spende einer Decke, sowie
zum Schluß ein Trinkgeld als Anerkennung, daß man zufrieden
war. Im ganzen wird der Diener somit für die 10wöchige Rund-
reise
auf 250-300 M zu stehen kommen, ein Aufwand, der sich
schon für 2 Personen reichlich lohnt.

2. Münzwesen. Maß und Gewicht. Paß und Zoll. Post
und Telegraph. Zeitungen.

Die indische Münze ist die Rupie (engl. Rupee), ehemals in
reiner Silberwährung, wie der Name sagt (sanskr. rûpjakam, Silber).
Um den starken Kursschwankungen zwischen indischem und eng-
lischem
Gelde zu begegnen, wurde 1899 der Wert von 15 R. auf
1 Pfund Sterling (£) festgesetzt. Doch gilt dieser Ansatz nur für
Gold; englische Banknoten unterliegen dem Kurs der Sichtwechsel.
Rechnet man, wie in der Münztabelle vor dem Titel, 1 £ durch-
schnittlich
= 20 M 40 Pf., so stellt sich der Wert der Rupie in
deutschem Gelde auf 1 M 36 Pf., also 100 R. = 136 M; in Wirk-
lichkeit
wird der Besitzer eines auf deutsche Mark lautenden Kredit-
briefs
für 100 R. selten weniger als 137 M, bisweilen über 140 M